deutscher Historiker; Prof. für Neuere Geschichte an der Universität Bremen 1973-1996, zuvor ab 1970 Mitglied des Gründungssenates; ab 1959 Stationen an der Universität Hamburg; Hauptarbeitsgebiete: Erster Weltkrieg, Dritte Welt und universalgeschichtliche Überblickswerke; Veröffentl. u. a.: "Panafrikanismus", "Geschichte griffbereit", "Geschichte des Rassismus", "Der lange Weg in die Katastrophe", "Die Habermas-Kontroverse", "Der Zerfall der Sowjetunion"
* 9. Februar 1931 Frankfurt am Main
† 20. Februar 2012 Bremen
Herkunft
Imanuel Geiss, ev., stammte aus Frankfurt/Main und war das jüngste von fünf Kindern eines Facharbeiters (Heizungsmonteur), der in der Weltwirtschaftskrise die Arbeit verloren hatte. G.s Mutter erkrankte nach seiner Geburt an Meningitis, wurde ein Pflegefall und 1941 im Zuge des Euthanasieprogramms des NS-Staates ermordet. Nach dem Tod des Vaters (1940) wuchsen G. und seine Geschwister in der Stiftungs-Einrichtung Waisenhaus Frankfurt auf.
Ausbildung
Gemäß der Tradition des Waisenhauses durfte G. als begabter Schüler die Oberschule besuchen, 1943 kam er über die Kinderlandverschickung nach Polen. 1951 legte er das Abitur am Frankfurter Carl-Schurz-Gymnasium ab und erhielt vom Waisenhaus die Ausbildung am Auslands- und Dolmetscherinstitut in Germersheim finanziert, das er als akademisch geprüfter Übersetzer (Englisch/Französisch) und Diplomdolmetscher (Englisch) abschloss. An der Universität München studierte ...